Ausbildungsberuf Kinderpfleger/in
Das Wichtigste für Sie ist die Freude am Umgang mit Kindern und Erwachsenen.
Der Unterricht gliedert sich in berufsbezogene, fachpraktische und allgemeinbildende Lernbereiche, in denen das für den Beruf notwendige Hintergrundwissen erworben wird und diese Kenntnisse praxisnah umgesetzt werden.
Diese Kenntnisse und Fertigkeiten sollen Sie zur pädagogischen Mitarbeit in verschiedenen sozialpädagogischen Arbeitsfeldern, z. B. Kindergarten, Kinderkrippe, Hort befähigen.
Die Mitarbeit bezieht sich insbesondere auf die Betreuung, Bildung und Erziehung von Kindern im Säuglingsalter bis ins frühe Schulalter.
Ausbildungsdauer: 2 Jahre Vollzeit
In der Ausbildung erlernen Sie:
- Personen und Situationen wahrnehmen
- Verhalten beobachten und erklären
- Bedürfnisse des täglichen Lebens erkennen und ihnen gerecht werden
- Erzieherisches Handeln planen, durchführen und reflektieren
- Bildungsprozesse anregen und begleiten
- Beziehungen und Kommunikation gestalten
- Mit allen am Bildungs- und Erziehungsprozess Beteiligten zusammenarbeiten
Ausbildungsinhalte
Allgemeinbildender Unterricht:
- Deutsch und Kommunikation
- Sozialkunde (Politik und Gesellschaftslehre) und Berufskunde
- Englisch
Berufsbezogener Unterricht:
- Sozialpädagogik und Psychologie
- Ökologie und Gesundheit
- Rechtskunde
- Mathematisch-naturwissenschaftliche Erziehung
- Säuglingsbetreuung
Fachpraktischer Unterricht:
- Praxis- und Methodenlehre und Medienerziehung
- Werkerziehung und Gestaltung
- Bewegungserziehung und Sport
- Hauswirtschaftliche Erziehung
- Sozialpädagogische Praxis
- Musik- und Musikerziehung
- Religionslehre und Religionspädagogik (bzw. Ethik und ethische Erziehung)
Abschlussprüfung und Prüfungsfächer:
Die Abschlussprüfung besteht aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil in den Fächern:
- Deutsch und Kommunikation (schriftlich und mündlich)
- Pädagogik und Psychologie (schriftlich)
- Sozialpädagogische Praxis (praktisch)
Abschluss
- Staatlich geprüfter Kinderpfleger/geprüfte Kinderpflegerin
- Mit einem Notendurchschnitt von mindestens 3,0 und dem Nachweis ausreichender Englischkenntnisse wird der Mittlere Schulabschluss erteilt.
Perspektiven
Kinderpfleger/Kinderpflegerinnen arbeiten hauptsächlich als Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen von Erzieherinnen und Erziehern in Kindertagesstätten.
Weiterbildungsmöglichkeiten:
- Erzieher/Erzieherin
- Heilerziehungspfleger/Heilerziehungspflegerin
- Familienpfleger/Familienpflegerin
- Pflegefachkraft
Nach erfolgreichem Abschluss der BOS sind auch Studiengänge, z. B. Soziale Arbeit, Lehramt etc. möglich.
Kosten
In der 10. Klasse besteht Kostenfreiheit des Schulwegs.
Lernmittel werden zum Teil von der Schule beschafft und entsprechend den gesetzlichen Vorgaben mit Eigenanteil befristet bereitgestellt. Über die Höhe des Kopier- und Materialgeldes werden Sie zu Beginn des Schuljahres informiert.
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Unsere Schüler in Finnland
Grenzenloses Lernen: Kinderpflegeauszubildende im Austausch mit Finnland
MÜNCHEN/KOUVOLA. Mit wertvollen Erfahrungen und neuen Perspektiven kehrten die angehenden Kinderpflegerinnen und -pfleger der Berufsschule München-Land in Feldkirchen und der Außenstelle Kirchseeon sowie der Berufsschulen aus Kelheim, Dinkelsbühl-Rothenburg o. d. Tauber, Rosenheim und Dachau von ihrem einwöchigen Austauschprogramm in Finnland zurück. Vom 18. Mai bis 24. Mai 2025 arbeiteten die bayerischen Auszubildenden eng mit ihren finnischen Kolleginnen und Kollegen in Kouvola zusammen und erhielten tiefe Einblicke in das international renommierte finnische Bildungssystem. Die Stiftung Jugendaustausch Bayern unterstützte das Projekt finanziell sowie konzeptionell.
Der Austausch ermöglichte den Teilnehmenden, sich intensiv mit verschiedenen pädagogischen Ansätzen und Methoden auseinanderzusetzen. In gemischten deutsch-finnischen Teams beobachteten und dokumentierten sie die Schulvorbereitung in finnischen Einrichtungen, erarbeiteten gemeinsam einen Fach- und Erfahrungsbericht und reflektierten die interkulturellen Unterschiede in der Erziehung.
„Interessant war zu erfahren, welche Schwerpunkte in der finnischen Kinderpflegeausbildung gesetzt werden und wie das finnische Schulsystem überhaupt aufgebaut ist,“ erzählt Magdalena Dittrich, Schülerin der Kinderpflegeschule München-Land, Außenstelle Kirchseeon. „Diese tiefe Einblicke waren für uns sehr spannend. Wir hatten viele Gelegenheiten uns mit den angehenden Kinderpflegern aus Finnland über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Ausbildung zu unterhalten.“
Der internationale Jugendaustausch, ermöglicht durch die enge Zusammenarbeit der beteiligten Schulen und die großzügige Unterstützung der Stiftung Jugendaustausch Bayern, bot den Teilnehmenden zahlreiche Vorteile für ihre persönliche und berufliche Entwicklung. Die direkte Konfrontation mit einem anderen Bildungssystem regte sie zur kritischen Reflexion an und ließ sie ihr eigenes pädagogisches Handeln hinterfragen. Die interkulturelle Zusammenarbeit stärkte ihre Kommunikations- und Teamfähigkeit sowie ihr Verständnis für kulturelle Vielfalt. Kompetenzen, die in einer zunehmend diversen Bildungslandschaft immer wichtiger werden.
„Was mich besonders beeindruckt hat, war die Offenheit, mit der unsere Auszubildenden an den Austausch herangegangen sind. Durch ihr Interesse konnten sie viel über das finnische Bildungssystem lernen,“ erklärt Rosalia Wimmer, Lehrkraft der Berufsschule München-Land. "Dieser Austausch ist durch keine theoretische Ausbildung zu ersetzen und wird das interkulturelle Verständnis unserer zukünftigen Fachkräfte nachhaltig bereichern.“
Neben dem fachlichen Programm in den Bildungseinrichtungen lernten die Teilnehmenden bei Exkursionen und gemeinsamen Freizeitaktivitäten die finnische Kultur kennen und knüpften persönliche Freundschaften. Die 2021 von der bayerischen Staatsregierung gegründete Stiftung Jugendaustausch Bayern kommt hiermit ihrem Ziel „Internationaler Jugendaustausch für ALLE Jugendlichen in Bayern" näher. Besonders im Bereich der beruflichen Bildung möchte die Stiftung neue Wege gehen und mit diesem Pilotprojekt andere Bildungseinrichtungen sowie Träger für internationale Jugendbegegnungen motivieren.
Die Schülerinnen der BS München-Land v.l.n.r. Violetta Zaiets, Ceyda Alkan, Nathalie Schmidt, Magdalena Lechner, Magdalena Dittrich (Quelle: Rosalia Wimmer)